Ein Bundesgericht in Manhattan hat eine bedeutsame Entscheidung in der volatilen Welt der Memecoins getroffen, indem es etwa 57,6 Millionen US-Dollar in USDC-Stablecoins freigegeben hat, die mit dem kollabierten LIBRA-Token verbunden waren. Dieses Urteil schafft einen entscheidenden Präzedenzfall hinsichtlich der Anlegeransprüche und der Beweislast in hochriskanten Kryptowährungs-Rechtsstreitigkeiten, insbesondere in Fällen, die schnelle Marktabschwünge und von Influencern unterstützte Projekte betreffen. Die Freigabe kommt Hayden Davis, Gründer des LIBRA-Memecoins, und Ben Chow, Mitbegründer der dezentralen Börse Meteora, zugute und stellt ihren Zugang zu diesen erheblichen digitalen Vermögenswerten nach monatelangen rechtlichen Auseinandersetzungen wieder her.
- Ein Bundesgericht hob die Sperrung von ca. 57,6 Millionen US-Dollar in USDC-Stablecoins auf.
- Die Gelder sind mit dem inzwischen kollabierten LIBRA-Memecoin verbunden.
- Begünstigte sind LIBRA-Gründer Hayden Davis und Meteora-Mitbegründer Ben Chow.
- Die Richterin sah keine ausreichenden Beweise für einen „irreparablen Schaden“ seitens der Kläger.
- Das Urteil setzt einen wichtigen Präzedenzfall für künftige Krypto-Rechtsstreitigkeiten.
- Die Freigabe gilt als erster Schritt zur Wiederherstellung des professionellen Rufs der Beklagten.
Der im Februar eingeführte LIBRA-Token erlangte nach der Promotion durch den argentinischen Präsidenten Javier Milei beträchtliche Aufmerksamkeit. Seine Marktkapitalisierung stieg schnell auf geschätzte 1,17 Milliarden US-Dollar. Dieser Aufstieg war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Token innerhalb von 24 Stunden um 99 % abstürzte, was zu erheblichen Anlegerverlusten und der anschließenden rechtlichen Anfechtung führte. Im Mai hatte Circle die Sperrung von 57,65 Millionen US-Dollar in USDC in zwei Krypto-Wallets, die dem LIBRA-Team zugeordnet waren, veranlasst und damit die Bühne für die aktuelle gerichtliche Überprüfung bereitet.
Gerichtliche Prüfung und Begründung
U.S. Bezirksrichterin Jennifer L. Rochon, die ursprünglich die Vermögenssperre angeordnet hatte, bewertete die Argumente der Kläger neu. Ihre Entscheidung zur Freigabe der Gelder basierte auf einem wahrgenommenen Mangel an ausreichenden Beweisen seitens der Kläger bezüglich eines irreparablen Schadens. Richterin Rochon formulierte ihre Ansicht: „Es ist klar, dass eine monetäre Entschädigung zur Deckung möglicher Verluste zur Verfügung steht. Die Kläger haben keine ausreichenden Beweise für einen irreparablen Schaden vorgelegt.“ Darüber hinaus äußerte sie Skepsis hinsichtlich der Erfolgsaussichten der Kläger, die über 100 Millionen US-Dollar Schadenersatz fordern, und bemerkte, dass der Fall sich noch im Anfangsstadium befinde. Die Richterin stellte auch klar, dass sie Davis und Chow nicht länger als „ausweichende Akteure“ betrachte, eine Neubewertung, die die Umkehrung maßgeblich beeinflusste.
Die Rechtsvertreter der Beklagten begrüßten die Entscheidung des Gerichts umgehend. Mazin Sbaiti, Hauptanwalt für Hayden Davis und Gründer von Sbaiti & Company PLLC, betonte, dass das Urteil ihre langjährige Position bestätige, wonach „dieser Fall unbegründet ist“. Er hob hervor, dass trotz reichlicher Gelegenheit zur Beweisvorlage keine bestätigten Verfehlungen oder Schäden durch seinen Mandanten vorlägen. Ähnlich bezeichnete Samson Enzer von Cahill Gordon & Reindel LLP, der Ben Chow vertritt, die Forderungen der Kläger als „unverifiziert und unbegründet“ und kündigte an, einen Antrag auf Abweisung des Falles einzureichen.
Anschuldigungen und Reputationsschaden
Die Klage der Kläger behauptet, dass Davis und Chow Investoren absichtlich irregeführt hätten, indem sie die Social-Media-Empfehlung von Präsident Milei nutzten, um dem Token eine ungerechtfertigte Legitimität zu verleihen. Nach einer Welle öffentlicher Kritik löschte Präsident Milei den Werbebeitrag, was mit dem starken Rückgang von LIBRA zusammenfiel. Davis hatte öffentlich behauptet, eine Rolle als Berater des argentinischen Präsidenten und Verwahrer von LIBRA-bezogenen Geldern zu spielen, was ihn ins Zentrum der Kontroverse rückte. Der Skandal führte auch zu internen Auseinandersetzungen bei Meteora, wobei Mitbegründer „Meow“ Ben Chow „mangelndes Urteilsvermögen“ in seiner Verbindung zu Davis vorwarf, was letztlich zu Chows Rücktritt von der Börse führte.
Diese Freigabeanordnung, die nach sechs Monaten intensiver Rechtsstreitigkeiten erfolgt, stellt einen wichtigen ersten Schritt für Davis und Chow in ihren umfassenderen Bemühungen dar, ihren beruflichen Ruf im Kryptowährungssektor wiederherzustellen. Sie unterstreicht die Herausforderungen, denen sich sowohl Investoren als auch Projektgründer in der sich schnell entwickelnden und oft unregulierten Landschaft der digitalen Vermögenswerte gegenübersehen, insbesondere im Umgang mit den erheblichen finanziellen und reputativen Risiken, die mit Memecoin-Projekten verbunden sind. Hayden Davis hatte bereits im Juli die Abweisung der Sammelklage beantragt, was auf eine langwierige rechtliche Strategie zur Anfechtung dieser Anschuldigungen hindeutet.

Anna ist unsere Technik-Autorin und Blockchain-Enthusiastin. Sie erklärt Smart Contracts so einfach, dass sogar ihr Goldfisch mithalten könnte. In ihrer Freizeit baut sie an ihrem eigenen Node und betreibt eine Mini-Mining-Farm – keine Sorge, das Summen ihrer Grafikkarten gilt hier als Musik.