MYX Finance: Gründer in 170 Mio. $-Airdrop-Betrug verwickelt?

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By Lukas Müller

Die Integrität von Kryptowährungs-Airdrops wurde nach jüngsten Anschuldigungen gegen MYX Finance in Frage gestellt. Das Blockchain-Analyseunternehmen Bubble Maps hat dem dezentralen Finanzprojekt vorgeworfen, einen erheblichen Sybil-Angriff ermöglicht zu haben, indem es einen Cluster von 100 Wallets identifizierte, die angeblich MYX-Token im Wert von 170 Millionen US-Dollar beanspruchten. Entscheidend ist, dass die vorgelegten Beweise direkte Verbindungen zwischen diesen Adressen und dem Gründer des Projekts nahelegen, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Fairness und Transparenz der Token-Verteilung im Krypto-Ökosystem aufwirft.

Die umfassende Untersuchung von Bubble Maps, die am 9. September 2025 bekannt wurde, beschrieb, wie dieser Cluster von 100 Adressen zusammen 9,8 Millionen MYX-Token im Wert von 170 Millionen US-Dollar beanspruchte. Der MYX-Airdrop, der Anfang Mai 2025 begann, hatte 14,7 % seines gesamten 1 Milliarde MYX-Angebots zugeteilt, wobei 30 % der Token sofort zugänglich waren und der Rest einem monatlichen Vesting-Zeitplan unterlag. Bubble Maps hob das mutmaßliche Schema über soziale Medien hervor: pic.twitter.com/Kq1ubEgUBU

Die forensische Analyse von Bubble Maps zeigte ein auffälliges Muster synchronisierter Aktivitäten unter diesen 100 Wallets. Am 19. April 2025, vor dem Airdrop, erhielten Berichten zufolge alle Wallets identische Einzahlungen von Binance Coin (BNB), die von der OKX-Börse stammten. Diese Gleichförmigkeit der Finanzierung ermöglichte es ihnen, sich für den Airdrop zu qualifizieren und daran teilzunehmen. Darüber hinaus beanspruchte die Mehrheit dieser verdächtigen Wallets ihre MYX-Token gleichzeitig am 7. Mai 2025, einem Datum, an dem die meisten von ihnen keine vorherige Transaktionshistorie aufwiesen, was auf eine koordinierte Ausführung statt auf organische Beteiligung hindeutet.

Die Anschuldigungen eskalierten, als Bubble Maps Beweise vorlegte, die angeblich den Sybil-Cluster direkt mit einem MYX Finance-Gründer in Verbindung brachten. Analysten verfolgten Überweisungen von der Wallet des Gründers, identifiziert als 0x8eEB, zu einer Adresse, 0x4a31, die am kompromittierten Airdrop teilnahm. Diese Adresse 0x4a31 zeigte die gleichen operativen Muster wie 95 andere Wallets innerhalb des Sybil-Clusters. Was die Schwere der Behauptung noch verstärkt: Etwa 2,8 Millionen US-Dollar in Token wurden Berichten zufolge von 0x4a31 an eine andere Einzahlungsadresse, 0xeb5A, gesendet, die laut Bubble Maps ebenfalls unter der Kontrolle des MYX Finance-Gründers steht.

Als Reaktion auf den ersten Bericht veröffentlichte MYX Finance eine Erklärung, in der die Anschuldigungen zurückgewiesen wurden. Die Entwickler des Projekts behaupteten, dass die Mehrheit der fraglichen Wallets „faire Belohnungen für echte Teilnahme“ erhalten habe und dass einige größere Token-Inhaber vor dem Airdrop Änderungen an ihren Empfangsadressen beantragt hätten. Bubble Maps empfand diese Erklärung jedoch als „vage“ und forderte eine explizitere Klärung von MYX Finance bezüglich des synchronisierten Verhaltens der Cluster-Adressen und der nachweisbaren Verbindung zu einem Projektgründer.

Dieser Vorfall unterstreicht die anhaltende Herausforderung von Sybil-Angriffen im Kryptowährungsbereich, insbesondere bei Airdrops, die darauf abzielen, das Community-Wachstum und eine gerechte Token-Verteilung zu fördern. Solche Angriffe untergraben das Vertrauen, verwässern die Belohnungen legitimer Teilnehmer und können die langfristige Rentabilität und Marktperzeption eines Projekts erheblich beeinträchtigen. Die breitere Branche sucht kontinuierlich nach robusten Mechanismen, um diese ausgeklügelten Schemata zu identifizieren und zu mindern. Zum Beispiel haben Protokolle wie LayerZero ihre Communities aktiv in „Bounty Hunts“ (Kopfgeldjagden) eingebunden, um Sybil-Angreifer zu identifizieren und zu melden, wobei Belohnungen aus den ursprünglich betrügerischen Adressen zugewiesenen Token als Anreiz angeboten werden.

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