U.S. Bancorp hat seinen Bitcoin-Verwahrungsdienst nach einer über dreijährigen Pause reaktiviert, was einen bedeutenden Wandel in der Herangehensweise traditioneller Finanzinstitute an digitale Assets signalisiert. Dieser Schritt einer der größten Geschäftsbanken in den Vereinigten Staaten spiegelt einen breiteren Branchentrend wider, der maßgeblich durch ein entgegenkommenderes Regulierungsumfeld unter der Trump-Regierung und einen wachsenden institutionellen Bedarf an sicherer digitaler Asset-Infrastruktur beeinflusst wurde. Der Wiedereinstieg positioniert U.S. Bancorp, um von der steigenden Nachfrage institutioneller Anleger zu profitieren, die sichere und konforme Wege in den Kryptowährungsmarkt suchen.
Das wiederaufgenommene Programm ist speziell für institutionelle Investmentmanager konzipiert, die registrierte oder private Fonds beaufsichtigen. Bemerkenswert ist, dass der Dienst erstmals Bitcoin Exchange-Traded Funds (ETFs) umfassen wird. U.S. Bancorp fungiert als kundenorientierter Vermittler, während NYDIG, ein führendes Investmentmanagementunternehmen, als Unterverwahrer für die zugrunde liegenden digitalen Assets dient. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, die operative Lücke zwischen konventionellen Finanzsystemen und der modernen digitalen Finanzwelt zu schließen und Institutionen einen robusten und regulierten Weg zur Verwaltung ihrer Bitcoin-Bestände zu bieten.
- U.S. Bancorp reaktiviert Bitcoin-Verwahrungsdienst nach über dreijähriger Pause.
- Dieser Schritt signalisiert einen Wandel in der Haltung traditioneller Banken zu digitalen Assets.
- Getragen von einem entgegenkommenderen Regulierungsumfeld und institutioneller Nachfrage.
- Programm speziell für institutionelle Investmentmanager von Fonds konzipiert.
- Umfasst erstmals Bitcoin Exchange-Traded Funds (ETFs).
- Partnerschaft mit NYDIG als Unterverwahrer für digitale Assets.
Führungskräfte von U.S. Bancorp haben eine strategische Vision zur Ausweitung ihrer Präsenz im Bereich digitaler Assets formuliert. Gunjan Kedia, Präsident von U.S. Bancorp, hob die lukrativen Möglichkeiten hervor, die Banken im Kryptosektor offenstehen, und verwies auf das beträchtliche Volumen von Stablecoin-Transaktionen. Stephen Philipson, Leiter des Bereichs Wealth, Corporate, Commercial und Institutional Banking bei U.S. Bank, betonte den Komfort und die Stabilität, die ein bankeigener Anbieter den Kunden in einem sich entwickelnden Markt bietet. Das Finanzinstitut plant, das Programm zu erweitern, um weitere Kryptowährungen aufzunehmen, die seinen strengen internen Risiko- und Compliance-Standards entsprechen, und gleichzeitig die Integration digitaler Assets in andere Bereiche wie Vermögensverwaltung und Verbraucherzahlungen zu prüfen.
Neugestaltung des Regulierungsrahmens
Der Katalysator für das erneute Engagement von U.S. Bancorp bei digitalen Asset-Verwahrungsdiensten ist direkt auf eine umfassende Überarbeitung der regulatorischen Richtlinien zurückzuführen. Die Bank hatte ihr Bitcoin-Verwahrungsprogramm Anfang 2022 aufgrund des Staff Accounting Bulletin Nr. 121 (SAB 121) der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) ausgesetzt, welches das Halten digitaler Assets im Auftrag von Kunden für Kreditinstitute sehr kapitalintensiv machte. Anfang dieses Jahres wurde SAB 121 unter der krypto-freundlichen Haltung von Präsident Donald Trump aufgehoben. Anschließend erließ die SEC SAB 122, eine neue Richtlinie, die darauf abzielt, die buchhalterischen Komplexitäten für Finanzinstitute, die Krypto-Verwahrungsdienste anbieten, zu mindern und somit ein bedeutendes regulatorisches Hindernis für Banken wie U.S. Bancorp zu beseitigen.
Wachsender Markt und Wettbewerb
Die Entscheidung von U.S. Bancorp steht im Einklang mit den Prognosen für ein erhebliches Wachstum im Markt für Krypto-Verwahrungsdienstleister. Eine Studie von Research and Markets prognostiziert eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 12,82 % bis 2030, wobei der Marktwert von 3,28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf über 6 Milliarden US-Dollar steigen soll. Diese Expansion wird primär durch die zunehmende institutionelle Beteiligung und die Verbreitung vielfältiger digitaler Asset-Klassen vorangetrieben. Darüber hinaus hat die umfassendere Wirtschaftslandschaft, einschließlich der US-Handelspolitik im Jahr 2025, die Beschaffung kryptografischer Module und Hardware-Wallets beeinflusst und Anbieter dazu veranlasst, ihre Lieferkettenstrategien neu zu bewerten.
U.S. Bancorp reiht sich nun in eine wachsende Liste etablierter Finanzinstitute und spezialisierter Firmen ein, die ähnliche Dienstleistungen anbieten, darunter BNY Mellon, Fidelity, Coinbase und Anchorage Digital. Diese Wettbewerbslandschaft deutet auf eine breitere Akzeptanz und Integration digitaler Assets in die traditionellen Finanzmärkte hin. Das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) hat diesen Trend im Mai weiter verstärkt, indem es ein Schreiben herausgab, das Finanzinstituten ausdrücklich die Teilnahme an Krypto-Verwahrungsdiensten erlaubt. Jenseits der USA treten auch internationale Akteure wie die deutsche Deutsche Bank in diesen Bereich ein, mit Plänen, im Jahr 2026 ein Verwahrungsprogramm zu starten, in Partnerschaft mit der Technologieeinheit der österreichischen Krypto-Börse Bitpanda, was die globale Natur dieser finanziellen Evolution unterstreicht.