US-Regierung Bitcoin: Enthüllung der wahren Bestände und Transparenzherausforderungen

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By Jonas

Eine erhebliche Diskrepanz in offiziellen Berichten über die Bitcoin-Bestände der US-Regierung hat kürzlich Verwirrung an den Finanzmärkten und in Gesetzgebungskreisen ausgelöst und die anhaltenden Transparenzherausforderungen im Management digitaler Vermögenswerte deutlich gemacht. Während eine erste Offenlegung des U.S. Marshals Service (USMS) im Rahmen des Freedom of Information Act (FOIA) eine bescheidene Reserve von unter 29.000 BTC anzeigte, stellte das Blockchain-Analyseunternehmen Arkham Intelligence schnell klar, dass die tatsächliche Zahl weitaus größer ist und 198.000 BTC über verschiedene Bundesbehörden verteilt übersteigt. Diese Klarstellung zerstreute nicht nur Bedenken hinsichtlich eines möglichen „strategischen Fehlers“, wie von Senatorin Cynthia Lummis geäußert, sondern hob auch die komplexe, dezentrale Natur der Kryptowährungsbestände der Regierung hervor.

  • Ein anfänglicher FOIA-Bericht des U.S. Marshals Service (USMS) vom 15. Juli 2025 meldete lediglich 28.988,356 BTC.
  • Dieser geringe Wert löste Besorgnis bei Politikern aus, darunter Senatorin Cynthia Lummis, die einen „strategischen Fehler“ befürchtete.
  • Arkham Intelligence korrigierte die Angabe und identifizierte über 198.012 BTC in den Händen verschiedener US-Behörden.
  • Die Mehrheit der Bestände stammt aus kriminellen Beschlagnahmungen, wie dem Bitfinex-Hack und dem Silk Road-Fall.
  • Die größeren Bitcoin-Summen im Besitz der Regierung blieben in den letzten vier Monaten unbewegt.
  • Die unzureichende zentrale Datenerfassung der US-Regierung führte zu Transparenzdefiziten.

Die anfängliche Beunruhigung resultierte aus einem USMS-Dokument vom 15. Juli 2025, das Bestände von 28.988,356 BTC im Wert von etwa 3,44 Milliarden US-Dollar auswies. Diese über eine FOIA-Anfrage erhaltene Zahl schien eine drastische Reduzierung der US-Bitcoin-Reserven anzudeuten, was sofortige Besorgnis bei den politischen Entscheidungsträgern hervorrief. Senatorin Lummis äußerte sich auf X (ehemals Twitter) alarmiert und erklärte, ein solcher Ausverkauf würde „die Vereinigten Staaten im Bitcoin-Wettlauf um Jahre zurückwerfen“.

Die Analyse von Arkham Intelligence lieferte jedoch entscheidenden Kontext. Ihre Daten zeigten, dass die USMS-Offenlegung nur einen Bruchteil der gesamten Bundesbestände darstellte. Erhebliche Bitcoin-Reserven sind auf andere Behörden verteilt, darunter das FBI, die IRS, die DEA und das Justizministerium, die ihre Krypto-Vermögensbilanzen nicht routinemäßig veröffentlichen. Arkhams umfassende Nachverfolgung zeigt, dass die US-Regierung mindestens 198.012 BTC kontrolliert, die einen Wert von etwa 23,5 Milliarden US-Dollar haben, und wichtig ist, dass diese größeren Summen seit mindestens vier Monaten unbewegt geblieben sind.

Ursprünge der Bitcoin-Bestände der US-Regierung

Der Großteil der Bitcoin-Reserven der US-Regierung stammt aus aufsehenerregenden kriminellen Ermittlungen und Beschlagnahmungen. Dazu gehören große Mengen aus berüchtigten Fällen wie dem Bitfinex-Hack von 2016, dem Silk Road-Marktplatz und finanziellen Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem FTX-Kollaps. Beispielsweise wurde ein erheblicher Teil von insgesamt 114.599 BTC (ungefähr 13,65 Milliarden US-Dollar) von Ilya Lichtenstein und Heather Morgan im Zusammenhang mit der Bitfinex-Panne beschlagnahmt. Ein weiteres wichtiges Segment umfasst 94.643 BTC aus zwei separaten Silk Road-bezogenen Fällen, bestehend aus 51.680 BTC von James Zhong und 69.370 BTC von einer Person, die als „Individual X“ bekannt ist, die beide mit dem illegalen Online-Marktplatz verbunden waren. Weitere Beschlagnahmungen umfassen 81,25 Millionen US-Dollar in BTC von Alameda Researchs Binance-Konten nach dem FTX-Kollaps und 79,49 Millionen US-Dollar von den HashFlare-Betrügern Sergei Potapenko und Ivan Turogin.

Herausforderungen bei zentraler Datenerfassung und Vermögensverwaltung

Der Vorfall unterstreicht eine anhaltende Herausforderung: das Fehlen einer zentralen, öffentlich zugänglichen Datenbank für alle Kryptowährungsbestände der US-Regierung. Während Analysten die gesamten Bundesbestände seit langem auf rund 200.000 BTC schätzen, war die Überprüfung dieser Zahl aufgrund unterschiedlicher Berichtspraktiken bei zahlreichen Strafverfolgungs- und Aufsichtsbehörden schwierig. Dieser dezentrale Ansatz schafft Transparenzlücken und kann bei der Veröffentlichung partieller Daten zu Missverständnissen führen.

Historisch gesehen hat die US-Regierung beschlagnahmte Bitcoin-Vermögenswerte liquidiert, oft über Plattformen wie Coinbase Prime. Bemerkenswerte Verkäufe umfassen 9.861 BTC aus dem Fall James Zhong im März 2023, die etwa 215 Millionen US-Dollar einbrachten. Weitere bedeutende Verkäufe aus demselben Fall fanden im August 2024 (10.000 BTC für 593,9 Millionen US-Dollar) und Dezember 2024 (weitere 10.000 BTC für 968,6 Millionen US-Dollar) statt. Trotz dieser erheblichen Liquidationen bestätigt die Analyse von Arkham, dass die US-Regierung beträchtliche Bitcoin-Reserven behält, hauptsächlich aus den Bitfinex- und Silk Road-Fällen, die zusammen über 150.000 BTC ausmachen. Der fortlaufende Informationsbeschaffungsprozess, einschließlich einer zweiten FOIA-Anfrage zur Feststellung der Nutzung von Coinbase Prime für die Verwaltung dieser Bestände, spiegelt die anhaltenden Bemühungen wider, Klarheit in diesem komplexen Bereich der staatlichen Vermögensverwaltung zu schaffen.

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