Vietnam: Krypto-Schneeballsystem Paynet Coin mit 200 Millionen Dollar Schaden zerschlagen

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By Anna Fischer

Die vietnamesischen Behörden haben die Zerschlagung eines großen, auf Kryptowährungen basierenden Schneeballsystems, Paynet Coin, bekanntgegeben, das angeblich Tausende von Anlegern um schätzungsweise 200 Millionen US-Dollar betrogen hat. Diese groß angelegte Operation unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen bei der Regulierung der volatilen digitalen Asset-Landschaft und dem Schutz der Teilnehmer vor ausgeklügelten Finanzbetrugsmaschen, wobei der Gesamtschaden auf Hunderte von Millionen US-Dollar geschätzt wird.

  • Paynet Coin: Ein in Vietnam zerschlagenes, auf Kryptowährungen basierendes Schneeballsystem.
  • Geschätzter Schaden: Anleger wurden um etwa 200 Millionen US-Dollar betrogen.
  • Ponzi-Struktur: Gelder neuer Investoren finanzierten Ausschüttungen an frühere Teilnehmer.
  • Täuschungstaktiken: Falsche Darstellung als US-registriertes Unternehmen und aufwendige PR-Events.
  • Internationale Reichweite: Opfer stammten nicht nur aus Vietnam, sondern auch aus Indien und den Philippinen.

Hintergrund des Betrugsschemas

Details zur Funktionsweise

Das System, inszeniert von dem 45-jährigen Nguyen Van Ha, zog Berichten zufolge Investoren über Online-Plattformen wie FMCPAY.com und AFF2024.com an. Den Teilnehmern wurden lukrative monatliche Renditen von bis zu 9 % sowie Boni für die Anwerbung neuer Mitglieder versprochen. Ermittlungen der vietnamesischen Polizei enthüllten eine klassische Ponzi-Struktur, bei der Gelder von Neueinsteigern systematisch verwendet wurden, um frühere Investoren auszuzahlen, wodurch eine Illusion von Rentabilität erzeugt wurde.

Die Täuschungstaktiken

Um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen, wurde Paynet Coin fälschlicherweise als in den USA registriertes Unternehmen dargestellt, das legitime Dienstleistungen anbietet, einschließlich Flug- und Hotelbuchungsmöglichkeiten, und eine angeblich registrierte Börse betreibt. Die Organisation verstärkte ihre trügerische Fassade zusätzlich durch die Ausrichtung aufwendiger Werbepräsentationen in Fünf-Sterne-Hotels, die Tausende von Opfern nicht nur in Vietnam, sondern auch international, insbesondere aus Indien und den Philippinen, anzogen.

Polizeiliches Vorgehen und Anklagen

Die Polizei in der Provinz Phu Tho bestätigte das Einfrieren und die Beschlagnahmung von Vermögenswerten im Wert von etwa 38 Millionen US-Dollar, darunter erhebliche Mengen an Bargeld, Fremdwährungen und Immobilien. Die Behörden behaupten, dass Nguyen Van Ha persönlich rund 200 Millionen US-Dollar aus dem System abgezweigt hat. Ha sieht sich zusammen mit seinem Stellvertreter Phan Viet Lap und anderen Mitverschwörern Anklagen wegen Verstößen gegen Multi-Level-Marketing-Vorschriften und der illegalen Aneignung von Eigentum über elektronische Netzwerke gegenüber.

Globale Herausforderungen im Krypto-Sektor

Dieses Vorgehen in Vietnam unterstreicht einen breiteren globalen Trend zu groß angelegtem Kryptowährungsbetrug. So deckten die ukrainischen Behörden beispielsweise im Juli 2025 einen ähnlich umfangreichen Krypto-Betrug auf, der Bürger aus Deutschland, der Slowakei, den Vereinigten Staaten, Kanada und der Tschechischen Republik ins Visier nahm. In diesem Fall gaben sich die Täter, oft fließend in Fremdsprachen, als Mitarbeiter nicht existierender Investmentgesellschaften aus, um Gelder zu beschaffen. Solche Vorfälle, einschließlich des erheblichen Betrugs in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar, an dem der Terraform Labs-Mitbegründer Do Kwon beteiligt war, unterstreichen die kritische Notwendigkeit einer verstärkten Regulierungsaufsicht und einer soliden Anlegerprüfung im weltweit aufstrebenden Kryptowährungssektor.

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