Cboe beantragt Canary Staked SEI ETF: Mehr Altcoin-ETFs im Fokus

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By Lukas Müller

Die sich entwickelnde Landschaft der digitalen Vermögensfinanzierung verschiebt weiterhin Grenzen, wobei der jüngste Antrag der Cboe BZX Exchange für einen **Canary Staked SEI ETF** eine erhebliche Erweiterung des Umfangs institutioneller Krypto-Anlageprodukte signalisiert. Dieser Antrag bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) steht für einen wachsenden Trend, Exchange Traded Funds (ETFs) auf Basis verschiedener Altcoins anzubieten, die über die etablierten Bitcoin- und Ethereum-Derivate hinausgehen. Er spiegelt branchenweite Bemühungen wider, eine breitere Palette von Blockchain-Assets in traditionelle Finanzrahmen zu integrieren, trotz anhaltender regulatorischer Herausforderungen.

Der vorgeschlagene Canary Staked SEI ETF, verwaltet von Canary Capital Group LLC, ist als Commodity Trust Shares gemäß BZX Rule 14.11(e)(4) strukturiert. Sein Basiswert ist der SEI Coin, die native Kryptowährung des SEI Network. Diese Layer-1-Blockchain wurde speziell für Hochleistungs-Trading und dezentrale Anwendungen entwickelt, die robuste Börsenfunktionalitäten erfordern. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal, das im Antrag hervorgehoben wird, ist der integrierte zentrale Limit-Orderbuch-Mechanismus des SEI Network, der einen deutlichen Vorteil gegenüber vielen anderen Blockchains bietet, die für ähnliche Funktionen auf Smart Contracts von Drittanbietern angewiesen sind, wodurch potenziell die Effizienz und Liquidität für dezentrale Börsen verbessert wird.

Die Genehmigung neuer Krypto-ETFs erfordert die Navigation durch den strengen Regulierungsrahmen der SEC. Seit 2017 wendet die Kommission den gemeinhin als „Winklevoss-Test“ bekannten Ansatz an, um solche Vorschläge zu bewerten. Dieser Test verlangt die Existenz einer Datenfreigabevereinbarung mit einem regulierten Markt von signifikanter Größe, um Bedenken hinsichtlich Marktmanipulation und Betrug zu mindern. Obwohl dies ein primärer Weg bleibt, hat die SEC auch angedeutet, dass Börsen alternative Methoden zur Gewährleistung der Marktintegrität aufzeigen können, was ein gewisses Maß an Flexibilität für innovative Produktstrukturen signalisiert.

Dieser spezielle Antrag kommt inmitten eines verstärkten Interesses an Altcoin-basierten ETFs auf dem Markt. Die SEC hat kürzlich Entscheidungen über mehrere prominente Anträge, darunter solche für Solana ETF, XRP ETF und einen an Truth Social gekoppelten Fonds, verschoben und deren Prüfung auf Oktober vertagt. Darüber hinaus gab es im August eine Welle erneuter Aktivitäten, als sieben große Firmen – darunter Grayscale, Bitwise, Canary, CoinShares, Franklin, 21Shares und WisdomTree – aktualisierte Anträge für XRP-ETFs einreichten. Kurz darauf reichte Bitwise als erstes Unternehmen einen Antrag für einen Spot Chainlink ETF in den Vereinigten Staaten ein, was den breiten institutionellen Appetit auf diversifiziertes Krypto-Engagement unterstreicht.

Trotz des steigenden Volumens an Anträgen bleibt die unmittelbare Marktwirkung dieser potenziellen Genehmigungen Gegenstand von Expertendebatten. James Seyffart, Analyst bei Bloomberg Intelligence, vertritt die Ansicht, dass eine SEC-Genehmigung solcher Altcoin-Fonds wahrscheinlich keine klassische „Altseason“ auslösen wird – eine Periode signifikanter, breit angelegter Kurssteigerungen für Altcoins. Seyffart deutet an, dass die Nachfrage nach Altcoin-ETFs derzeit relativ gering bleibt, was bedeutet, dass selbst die Einführung neuer Anlageinstrumente kurzfristig möglicherweise nicht ausreicht, um eine dramatische Marktrallye anzustoßen. Diese Perspektive unterstreicht den Unterschied zwischen der Verfügbarkeit regulierter Anlageprodukte und ihrer letztendlichen Fähigkeit, erhebliche Kapitalzuflüsse zu bewirken.

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