Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) signalisiert eine entscheidende Wende in ihrem Ansatz zur Regulierung digitaler Assets. Sie bewegt sich weg von einer vorwiegend durchsetzungsgetriebenen Haltung hin zu einem kollaborativeren und strukturierteren Prozess der Politikentwicklung. Diese Entwicklung wird von Kommissarin Hester Peirce angeführt, die eine spezielle Arbeitsgruppe für Kryptowährungen leitet, deren Fokus auf der Integration von Branchenkenntnissen in zukünftige Regulierungsrahmen liegt. Dieser strategische Kurswechsel zielt darauf ab, die Komplexität des digitalen Asset-Ökosystems mit einer nuancierteren und zukunftsorientierteren Perspektive anzugehen.
Eine Schlüsselinitiative in dieser sich entwickelnden Strategie ist die geplante öffentliche Diskussionsrunde, angesetzt für den 17. Oktober, die sich mit kritischen Fragen der Finanzüberwachung und des Datenschutzes im Bereich digitaler Assets befassen wird. Diese Veranstaltung ist die sechste derartige Diskussionsrunde seit dem Ausscheiden des ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, dessen Amtszeit von einer strengeren Regulierungshaltung geprägt war. Kommissarin Peirce betonte die Bedeutung dieses Dialogs und erklärte: „Das Kennenlernen neuer Entwicklungen bei Tools zum Schutz der Privatsphäre wird der SEC und anderen Finanzaufsichtsbehörden helfen, während wir an politischen Lösungen im Kryptobereich arbeiten.“ Diese Reihe von zehn Treffen, die von August bis Dezember in den USA stattfindet, unterstreicht das Engagement der SEC, umfassendes Feedback einzuholen.
Parallel dazu hat die SEC bedeutende Änderungen ihrer bestehenden Krypto-Regeln vorgeschlagen, die darauf abzielen, Innovationen zu fördern und gleichzeitig die Marktintegrität zu wahren. Am 4. September stellte die Kommission Vorschläge zur Einführung spezifischer Ausnahmen und Safe Harbors für die Bereitstellung und den Verkauf von Krypto-Assets vor, sowie Absichten, die Regeln zur finanziellen Verantwortung von Broker-Dealern zu verbessern. Diese Maßnahmen sollen die regulatorischen Belastungen für Krypto-Unternehmen in den USA erleichtern, was einen breiteren Trend zur Lockerung von Vorschriften und Durchsetzung widerspiegelt, der sowohl bei der SEC als auch bei der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) seit Januar erkennbar ist. Dieser kooperative Wandel steht im Einklang mit der Regierung von Präsident Donald Trump, die sich konsequent für eine freundlichere Haltung gegenüber Kryptowährungen eingesetzt hat.
Die beiden primären Finanzaufsichtsbehörden, die SEC und die CFTC, haben sich zu einer verstärkten Zusammenarbeit verpflichtet, insbesondere bei der Überwachung und Unterstützung des Spot-Kryptohandels. Sie haben auch Absichten bekundet, die Machbarkeit von 24/7-Kapitalmärkten zu prüfen und spezifische Vorschriften für Krypto-Derivate zu erlassen. Diese kollaborativen Bemühungen spiegeln Empfehlungen der Arbeitsgruppe für digitale Asset-Märkte von Präsident Donald Trump wider, die im Juli formuliert wurden. Darüber hinaus hat die CFTC unter der amtierenden Vorsitzenden Caroline Pham ihre Einhaltung der Richtlinie des Weißen Hauses zur Krypto-Politik bekräftigt und damit einen einheitlichen Regierungsansatz gestärkt.
Auch im Kongress nimmt die Dynamik für einen definitiven Gesetzgebungsrahmen zu. Senatorin Cynthia Lummis, eine prominente Verfechterin digitaler Assets, hat angedeutet, dass der Responsible Financial Innovation Act – die Senatsversion eines umfassenden Gesetzes zur Marktstruktur digitaler Assets – möglicherweise bis 2026 in Kraft treten könnte. Diese Gesetzesinitiative, kombiniert mit dem Übergang der SEC weg von einem „Regulation-by-Enforcement“-Modell, signalisiert eine kollaborativere Zukunft für die digitale Asset-Branche. Die gemeinsamen Anstrengungen von Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern spiegeln die Bereitschaft wider, mit Branchenteilnehmern zusammenzuarbeiten, um ein klares, unterstützendes und robustes Umfeld für die Innovation digitaler Assets in den Vereinigten Staaten zu schaffen.

Lukas ist unser Marktstratege mit Schwerpunkt DeFi und Altcoins. Er folgt Kurscharts wie ein Spürhund der Blockchain und entdeckt Trends, bevor sie viral gehen. Nach Feierabend erklärt er seinen Freunden, dass NFTs nichts mit Einhörnern zu tun haben – aber sie zu überzeugen, ist manchmal härter als ein Hard Fork.