Sygnum Bank warnt: Firmen-Bitcoin-Akkumulation gefährdet Zentralbank-Eignung.

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By Jonas

Das Potenzial von Bitcoin, als nationales Reservegut zu dienen, ist ein Thema intensiver Diskussion, oft gepriesen aufgrund seines begrenzten Angebots und seiner dezentralen Natur. Die prominente Digital-Asset-Institution Sygnum Bank hat jedoch eine warnende Erklärung herausgegeben, die besagt, dass der wachsende Trend von Unternehmen, aggressiv erhebliche Bitcoin-Bestände anzuhäufen, seine Eignung für die Einführung durch Zentralbanken gefährden könnte. Diese Perspektive fügt der laufenden Debatte über die langfristige Rolle von Bitcoin in der globalen Finanzwelt eine entscheidende Dimension hinzu.

Unternehmensakkumulation und ihre Implikationen

An vorderster Front der Bitcoin-Akquisition durch Unternehmen steht MicroStrategy, ein Unternehmen, das zum Synonym für groß angelegte Digital-Asset-Treasury-Strategien geworden ist. MicroStrategy hat kürzlich seine beträchtlichen Bitcoin-Reserven erweitert und weitere 1.045 BTC zu seinem Portfolio hinzugefügt. Diese Akquisition erhöht den Gesamtbestand des Unternehmens auf beeindruckende 582.000 BTC im Wert von über 63 Milliarden US-Dollar, was etwa 2,8 % des festen Bitcoin-Angebots von 21 Millionen Münzen entspricht.

Während MicroStrategy und sein Executive Chairman, Michael Saylor, diese Aktionen als zukunftsweisende monetäre Innovation darstellen, betrachtet die Sygnum Bank die Konzentration solch großer Mengen Bitcoin in privaten Händen mit Besorgnis. In einer aktuellen Analyse argumentieren die Experten von Sygnum, dass dieses Konzentrationsrisiko, insbesondere in Kombination mit fremdfinanzierten Akquisitionsmethoden, die Glaubwürdigkeit von Bitcoin als zukünftige Zentralbankreserve untergraben könnte.

„Große, konzentrierte Bestände sind ein Risiko für jedes Asset“, heißt es im Bericht von Sygnum. „An diesem Punkt nähern sich [MicroStrategys] Bestände einem Punkt, an dem sie problematisch werden… eine private Gesellschaft, die einen großen Teil des bestehenden Angebots kontrolliert, würde Bitcoin für Zentralbanken als Reservegut ungeeignet machen.“

MicroStrategy ist mit diesem Trend nicht allein. Über 140 börsennotierte Unternehmen haben Bitcoin in ihre Treasury-Modelle integriert, darunter bekannte Namen wie Twenty One (unterstützt von Tether), Trump Media, GameStop und K33, die sich frühen Anwendern wie Metaplanet und Semler Scientific anschließen. Analysten von Bernstein prognostizieren, dass dieses kollektive Unternehmensinteresse in den nächsten fünf Jahren bis zu 330 Milliarden US-Dollar in die Bitcoin-Märkte lenken könnte, insbesondere wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen kryptofreundlicher werden.

Zentralbank-Zögerlichkeiten und die Debatte um Reservegüter

Trotz der zunehmenden Akzeptanz von Bitcoin durch Unternehmen bleiben die meisten Zentralbanken weltweit vorsichtig, was die Integration in ihre offiziellen Reserven angeht. Befürworter von Bitcoin als Reservegut heben häufig seine Knappheit, seine dezentrale Architektur und seine inhärente Widerstandsfähigkeit gegenüber inflationärem Druck als zwingende Gründe hervor, warum Zentralbanken es neben traditionellen Vermögenswerten wie Gold oder Fremdwährungen in Betracht ziehen sollten.

Sygnums Analyse weist jedoch auf ein entscheidendes Gegenargument hin: Die Unternehmenskonzentration verzerrt zwei der wichtigsten Eigenschaften von Bitcoin für die institutionelle Adoption – Liquidität und Volatilität. Da immer mehr Bitcoin illiquide in Unternehmensbeständen gehalten wird, schrumpft das verfügbare Angebot für den Handel, was potenziell zu ausgeprägteren Preisschwankungen führen und seine Attraktivität als stabiler „sicherer Hafen“ schmälern könnte.

Derzeit hat nur eine Handvoll Zentralbanken konkretes Interesse an Bitcoin als offizieller Reserve gezeigt. El Salvador ist ein bemerkenswerter Ausreißer, da es BTC als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat. In einer bedeutenden Entwicklung unterzeichnete Präsident Donald Trump im März eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer U.S. Strategischen Bitcoin-Reserve. Diese Reserve soll über 200.000 BTC umfassen, hauptsächlich aus Vermögenswerten, die in Strafverfahren beschlagnahmt wurden, was neue Diskussionen über Bitcoin-Bestände im öffentlichen Sektor auslöst. Trotzdem bleibt die Skepsis unter großen Finanzinstitutionen bestehen.

So hat Martin Schlegel, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, die Idee, Bitcoin zu halten, öffentlich abgelehnt und dessen unzureichende Liquidität und Stabilität für eine solche Rolle angeführt. Während Zentralbanken in Ländern wie Tschechien, Bhutan und Pakistan exploratives Interesse bekundet haben, haben sie Bitcoin noch nicht formell in ihre Reservestrategien integriert, was die breitere institutionelle Zurückhaltung widerspiegelt.

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