Stablecoins übertreffen Visa: Der Wandel im globalen Zahlungswesen.

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By Jonas

Eine aktuelle Analyse von Bitwise Asset Management beleuchtet eine tiefgreifende Verschiebung in der globalen Zahlungsdynamik. Sie zeigt auf, dass das Transaktionsvolumen von Stablecoins nicht nur mit dem massiven globalen Zahlungsnetzwerk von Visa konkurriert, sondern es in einigen Fällen sogar übertrifft. Diese Entwicklung signalisiert eine bedeutende Evolution in der Finanzinfrastruktur und stellt die langjährige Dominanz traditioneller Zahlungssysteme in Frage.

  • Stablecoin-Volumen übertraf 2022 MasterCard und erreichte $8 Billionen.
  • Zwischen 2023 und 2024 übertrafen Stablecoins Visa mit geschätzten $13-14 Billionen.
  • Allein im ersten Quartal 2025 verarbeiteten Stablecoins bereits ein größeres Volumen als Visa.
  • Das Wachstum wird durch Blockchain-Zahlungen, DeFi und programmierbare Finanzlogik angetrieben.
  • Visa reagiert proaktiv mit Pilotprogrammen für Stablecoin-Zahlungen auf Netzwerken wie Ethereum.
  • Die zukünftige Entwicklung hängt stark von regulatorischen Rahmenbedingungen ab.

Die Daten, die die jährlichen Zahlungsvolumina von 2018 bis zum ersten Quartal 2025 aufzeichnen, veranschaulichen einen rasanten Aufstieg digitaler, an den US-Dollar gekoppelter Währungen. Während Visa zwischen 2018 und 2021 konstant jährliche Volumina von etwa 9-11 Billionen US-Dollar verarbeitete, waren Stablecoin-Transaktionen anfänglich vernachlässigbar. Ein Wendepunkt trat jedoch im Jahr 2020 ein: Das Stablecoin-Volumen beschleunigte sich bis 2021 auf über 6 Billionen US-Dollar und übertraf im Jahr 2022 8 Billionen US-Dollar, womit es MasterCard übertraf und zu Visa aufschloss.

Stablecoins übertreffen traditionelle Giganten

Der Wendepunkt festigte sich in den Jahren 2023 und 2024, als die Transaktionsvolumina von Stablecoins die von Visa entscheidend übertrafen und ein geschätztes Volumen von 13-14 Billionen US-Dollar erreichten. Im krassen Gegensatz dazu erschien Visas Wachstumsrate vergleichsweise flach. Allein im ersten Quartal 2025 hatten Stablecoins bereits ein größeres Volumen als Visa verarbeitet, was ihre aufkeimende Akzeptanz im Mainstream und ihren operativen Umfang unterstreicht.

Dieses beschleunigte Wachstum ist größtenteils auf die zunehmende Integration von Blockchain-basierten Zahlungen in vielfältigen Anwendungen zurückzuführen. Dazu gehören effizientere internationale Überweisungen, die Expansion von dezentralisierten Finanzprotokollen (DeFi) sowie die Ermöglichung von On-Chain-Belohnungen und anderer programmierbarer Finanzlogik. Stablecoins, die darauf ausgelegt sind, ihren Wert an Fiat-Währungen wie den US-Dollar zu koppeln, verbinden die inhärente Stabilität traditionellen Geldes mit der Geschwindigkeit, Transparenz und Programmierbarkeit, die für die Kryptowährungsinfrastruktur charakteristisch sind.

Die Analyse von Bitwise richtet eine direkte Mahnung an etablierte Akteure: „Wenn traditionelle Zahlungsunternehmen nicht besorgt sind, sollten sie es sein.“ Diese Aussage unterstreicht eine strukturelle Bedrohung für klassische Zahlungsnetzwerke. Visa hat diesen Trend erkannt und proaktiv Pilotprogramme für Stablecoin-Zahlungen auf Netzwerken wie Ethereum gestartet. Dennoch scheinen die inhärenten Vorteile von Stablecoins – wie sofortige Abwicklung, hochentwickelte programmierbare Finanzlogik und deutlich niedrigere Kosten für internationale Transaktionen – Visas traditionelle Marktbeherrschung schrittweise zu untergraben.

Die Entwicklung für die zweite Jahreshälfte 2025 und darüber hinaus hängt maßgeblich von regulatorischen Rahmenbedingungen ab. Eine entscheidende Frage bleibt, ob Regulierungsbehörden Rahmenwerke für die Stablecoin-Einführung beschleunigen und damit eine breitere Integration erleichtern oder die Bewahrung bestehender Finanzinfrastrukturen priorisieren werden. Unabhängig vom regulatorischen Weg zeigen die Transaktionsdaten unmissverständlich, dass die Zukunft des globalen Zahlungsverkehrs zunehmend programmierbar und Blockchain-basiert ist und bereits Billionen an Wertübertragungen ermöglicht.

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